Das ist KAI. Er kann vieles. Aber nicht alles.

26. April 2023
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Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Und tatsächlich hat die Technologie gerade in den letzten Monaten und Jahren enorme Fortschritte gemacht. Doch was können Tools wie ChatGPT und Midjourney? Wozu sind sie in der Lage? Und wo liegen ihre Grenzen?

«Künstliche Intelligenz wird alles verändern», sagen die einen. «Künstliche Intelligenz ist ein grosser Hype», sagen die anderen. Die Wahrheit liegt wohl wie so oft irgendwo dazwischen. Schreckensszenarien, wie man sie aus Filmen wie Terminator oder Matrix kennt, muss man zumindest im Moment noch nicht befürchten. Doch gerade in jüngster Vergangenheit sorgte Künstliche Intelligenz (KI) immer wieder für Aufsehen. Unter anderem bestand sie eine Juraprüfung an einer US-amerikanischen Universität1, gewann einen internationalen Fotowettbewerb2 und schrieb einen Song, den man nicht ohne Grund für die neueste Zusammenarbeit der beiden Superstars Drake und The Weeknd hielt3. Die Entwicklungen im KI-Bereich sind vielseitig, verblüffend, irritierend – und sie geschehen in hoher Geschwindigkeit.

Gerade im Kommunikationsbereich ist KI zugleich Fluch und Segen. Einerseits können einzelne Tools die Arbeit in unserer Branche punktuell erleichtern und effizienter machen. Andererseits ergeben sich auch viele neue Herausforderungen und Unsicherheiten – von Datenschutzaspekten über die Qualitätssicherung bis hin zum Know-how-Aufbau.

In Anbetracht der Ungewissheit, die bezüglich KI allgegenwärtig ist, könnte man zunächst einmal zurückhaltend bleiben. Man könnte abwarten und Tee trinken. Doch bei DACHCOM möchten wir lieber handeln, wollen neue Wege gehen. Und zudem sind wir eher eine Kaffee-Agentur.

KAI ist gekommen, um zu bleiben

Dürfen wir Ihnen KAI vorstellen? KAI ist unser neuer Mitarbeiter. Er ist sehr talentiert, lernt stetig dazu und entwickelt seine Fähigkeiten rasant weiter. Zwar ist er nicht aus Fleisch und Blut, er trinkt keinen Kaffee, auch mangelt es ihm bisweilen an Humor und Empathie. Doch bei gewissen Aufgaben kann er uns durchaus unterstützen.

KAI ist die Personifizierung von Künstlicher Intelligenz. Bei DACHCOM glauben wir, dass die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) neue Möglichkeiten eröffnen. Doch das Menschliche und Echte, das Kreative und Fantasievolle können selbst die ausgereiftesten Tools nicht ersetzen. Künstliche Intelligenz kann helfen. Doch für überzeugende Resultate braucht es mehr. Es braucht das, was wir Authentische Intelligenz nennen. Das menschliche Denken und Fühlen. Das, was uns von Maschinen unterscheidet.

Spannend wird es, wenn sich Künstliche Intelligenz und Authentische Intelligenz ergänzen. Denn KI-Instrumente bringen nur dann Vorteile, wenn man sie zu bedienen weiss. Wenn wir die Künstliche Intelligenz nutzen und sie mit unserer unersetzlichen Authentischen Intelligenz verbinden, entsteht KAI – und KAI ist gekommen, um zu bleiben.

ChatGPT: KAI schreibt Texte

Im Bereich der Künstlichen Intelligenz erfährt ein Tool zweifellos die grösste Aufmerksamkeit: ChatGPT. Das textbasierte Dialogsystem reagiert auf Fragen und Befehle häufig mit verblüffenden Antworten und Lösungen. Mit seinen beeindruckenden Fähigkeiten schafft ChatGPT neue Möglichkeiten und Erleichterungen, aber auch Risiken und Herausforderungen.

GPT steht für Generative Pretrained Transformer und bezeichnet ein Sprachmodell des Unternehmens OpenAI, das Deep Learning einsetzt, um menschenähnlichen Text zu produzieren. Neben GPT gibt es weitere Sprachmodelle, zum Beispiel LaMDA von Google, das auch in der neuen Anwendung «Bard» zum Einsatz kommt. Daneben arbeiten auch Meta, EleutherAI und andere Unternehmen an der Entwicklung von eigenen Technologien. Führend in diesem Bereich ist derzeit aber eindeutig GPT.

Die aktuellen Versionen des Sprachmodells sind GPT-3.5 und GPT-4. Während die kostenfreie Version von ChatGPT auf der Version GPT-3.5 basiert, kommt GPT-4 bei der kostenpflichtigen Variante ChatGPT Plus zum Einsatz und bietet noch mehr Möglichkeiten und einen verbesserten Output.

Die Bedienung von ChatGPT ist einfach. Man stellt eine Frage oder schreibt eine Aufforderung, und schon beginnt der Chatbot zu schreiben. Dabei hängen die Resultate stark von der Qualität der eingegebenen Befehle (Prompts) ab. Je präziser, konkreter und detaillierter der Prompt, desto besser das Ergebnis.

Es gibt kaum eine Frage, auf die ChatGPT keine Antwort weiss. Doch längst nicht jede Antwort ist brauchbar, und häufig erzählt der Chatbot auch einfach Unsinn. Auf die Aufforderung, eine kurze Biografie über den deutschen Mediziner und Forscher Alfred K. Richter zu verfassen, schrieb ChatGPT, dass dieser von 1900 bis 1969 lebte, für seine Arbeit das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland erhielt und unter anderem eine Methode zur Behandlung von Leukämie entwickelte, die als «Richter-Kur» bekannt wurde. Das Problem dabei: Einen Mediziner und Forscher namens Alfred K. Richter hat es nie gegeben. ChatGPT hat seine Biografie einfach erfunden.

Solche Ergebnisse zeigen, dass die Arbeit von Künstlicher Intelligenz stets mit Vorsicht zu geniessen ist oder auch Unwahrheiten hervorbringt. Überhaupt ist in diesem Bereich noch vieles ungeklärt, zum Beispiel im Hinblick auf das Urheberrecht und den Datenschutz. In Italien wurde ChatGPT aus Datenschutzgründen sogar vorübergehend verboten.

Midjourney: KAI macht Bilder

Eine besondere Relevanz haben Urheberrecht und Datenschutz auch bei Bildgeneratoren wie Midjourney, DALL-E 2 und Stable Diffusion. Anhand von Textbefehlen kreieren die KI-Tools fantastische Bildwelten, erzeugen fotorealistische Bilder und können bekannte Künstlerinnen oder Fotografen imitieren – mit beeindruckenden Resultaten. Sehen Sie sich das folgende Bild ganz genau an. Handelt es sich um eine Fotografie, die einen echten Menschen zeigt und von einem ebenso echten Menschen mit einer Kamera aufgenommen wurde? Oder ist es eine Kreation des Tools Midjourney?

Um zu erkennen, dass es sich tatsächlich um ein künstlich erzeugtes Bild handelt, muss man schon sehr genau hinschauen. Vor allem mit der Version 5 seines KI-Dienstes hat Midjourney die Qualität der Resultate nochmals erheblich verbessert. Zwar ist nicht immer alles perfekt. So hat das Tool bisweilen Mühe mit der Darstellung von Händen und Zähnen. Doch häufig sind die erzielten fotorealistischen Ergebnisse beeindruckend.

Die mit Midjourney erstellten Bilder können mit gewissen Einschränkungen frei genutzt werden, auch kommerziell. Fragen zum Copyright sind nicht abschliessend geklärt. Gleiches gilt für das Thema Urheberrecht. Denn Midjourney und Co. werden zumeist mit bestehenden Bildern aus dem Internet trainiert, die nicht für solche Zwecke gedacht und meistens urheberrechtlich geschützt sind. Dass juristisch vieles im Graubereich stattfindet, hat Folgen. So hat die Bildagentur Getty Images eine Klage gegen die Entwickler des KI-Bildgenerators Stable Diffusion eingereicht, weil sie rechtswidrig Bilder von Getty verwendet hätten.

Nicht nur rechtlich ist bezüglich KI vieles in der Schwebe. Eine weitere zentrale Frage lautet: Was bedeuten Tools wie Midjourney für die Kreativität? Klar ist, dass auch diesbezüglich das Menschliche nicht ersetzbar ist. Den passenden Stil treffen, die richtige Stimmung erzeugen, in ein definiertes Thema eintauchen, Zusammenhänge herstellen, Ideen umsetzen und einzigartige Werke kreieren – das sind und bleiben Aspekte, für die es Menschen und ihre Gedanken und Gefühle braucht.

KAI in der Kommunikation

In vielen Bereichen der Kommunikation wird sich Künstliche Intelligenz laufend weiterentwickeln. Welche Veränderungen dies nach sich ziehen wird, ist aus heutiger Sicht nur zu erahnen. Klar ist: Die Technologie wird unvermindert Fortschritte machen, es wird neue Tools mit noch mehr Möglichkeiten geben. KI wird die Zukunft prägen. In der Gegenwart geht es hingegen vor allem darum, die Mittel, die zur Verfügung stehen, vertieft zu testen und ihren Nutzen genau auszuloten.

Die verschiedenen Formen der Künstlichen Intelligenz können eine Hilfe im Arbeitsalltag sein, können Ideen und Inspirationen liefern oder Abläufe vereinfachen. Denn so, wie Google bei der Recherche hilft oder wir Photoshop zur Bildbearbeitung nutzen, können auch KI-Tools unsere Tätigkeit wirkungsvoll unterstützen und optimieren.

KAI kann vieles. Aber bei weitem nicht alles. Und am Ende sind und bleiben es Menschen, die den Unterschied machen. Gerne erzählen wir Ihnen im persönlichen Gespräch, was wir für Sie tun können und inwiefern uns – und Ihnen – die Künstliche Intelligenz eine Hilfe sein kann.


Tipps für gute Prompts

Bei KI-Tools wie ChatGPT gilt: Für guten Output braucht es guten Input. Entsprechend wichtig ist es, viel Wert auf die Formulierung der Befehle – der sogenannten Prompts – zu legen. Hier einige Tipps, wie man mehr aus ChatGPT herausholen kann.

  • Präzise Formulierungen. Ein Prompt sollte so präzise und spezifisch wie möglich sein, damit der Chatbot weiss, was von ihm erwartet wird.
  • Klare Sprache. Kurze und knackige Sätze führen erfolgreicher zum Ziel als komplexe oder umständliche Formulierungen.
  • Relevante Inhalte. Je mehr Kontext man ChatGPT liefert, desto mehr Substanz hat auch die Antwort.
  • Offene Fragen. Je nach Thema lohnt es sich, eine möglichst offene Frage zu stellen, um ChatGPT anzuregen, mehr als nur eine einfache Antwort zu liefern.
  • Definierte Rollen. Es kann hilfreich sein, dem Sprachmodell zu erklären, aus welcher Perspektive es antworten soll. So kann es präzisere und nützlichere Inhalte liefern.
  • Vertieftes Gespräch. ChatGPT ist ein Dialogsystem. Über Rückfragen kann man noch mehr Details erhalten oder das Resultat verfeinern und verbessern.

Übrigens: ChatGPT wird mit den eingegeben Daten trainiert. Gehen Sie darum besonders vorsichtig mit sensiblen Informationen um und verzichten Sie auf die Eingabe von vertraulichen Inhalten.

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